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Gestern war so ein Tag – warum unsere innere Waage kippt

  • Sonja Grammel
  • 5. Okt.
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 6. Okt.

Gestern war so ein Tag. Von außen wirkte alles normal, doch in mir war nichts in Balance. Körper, Gedanken, Gefühle – nichts passte zusammen. Es war, als hätte meine innere Waage Schlagseite. Und das hat mich genervt, weil es keinen klaren Grund dafür gab. Ich wollte verstehen, warum – aber genau das machte es nicht besser.

Unsere innere Waage setzt sich aus vielen Teilen zusammen: Körper, Gedanken, Gefühle, Erinnerungen und auch die Stimmungen um uns herum. Manchmal greifen sie harmonisch ineinander, manchmal geraten sie ins Gegeneinander. Schon Kleinigkeiten können das Gleichgewicht verschieben: zu wenig Schlaf, zu viel Druck, ein unausgesprochenes Wort oder alte Erfahrungen, die nachhallen. Auch Hormone oder Mondphasen spielen oft stärker mit hinein, als uns bewusst ist.

Ich merke bei mir, dass ich in schwierigen Situationen oft erstaunlich ruhig bleibe. Ich halte durch, funktioniere. Erst später, wenn die Anspannung nachlässt, spüre ich, wie sehr es mich doch belastet hat. Dann wird klar: Nicht der Moment selbst, sondern das Danach wirft mich manchmal aus der Bahn.

Gestern habe ich das nicht sofort verstanden. Ich habe versucht, Gründe zu finden, mir selbst eine Erklärung zu geben. Doch das brachte keine Ruhe – eher noch mehr Unruhe. Vielleicht liegt genau darin die Falle: immer alles verstehen zu wollen, statt erst einmal anzunehmen, dass die Waage gerade gekippt ist.

Und oft gibt es eben nicht den einen Auslöser. Es ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren, das die Waage kippen lässt. Entscheidend ist für mich, nicht in der Frage „warum?“ stecken zu bleiben, sondern nach vorn zu schauen: Was hilft mir jetzt, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen?


Was helfen kann, zurück in Balance zu finden

Wenn die innere Waage kippt, reicht es nicht, die Zähne zusammenzubeißen. Wir brauchen Wege, die uns zurückbringen. Manchmal sind sie klein, manchmal größer – wichtig ist, dass sie zu uns passen.

  • Gedanken ordnen. Alles, was kreist, aufschreiben. Es kann leichter werden, wenn es draußen steht.

  • Gefühle zulassen. Nicht wegdrücken, sondern anerkennen. Sie verschwinden nicht, nur weil wir sie nicht fühlen wollen.

  • Ruhe finden. Den Akku aufladen – auf die eigene Weise. Für die einen ist es Natur, für andere Musik, ein Buch oder ein Moment der Stille.

  • Unterstützung suchen. Mit Menschen sprechen, bei denen man sich verstanden fühlt – oder mit jemandem, der nicht Teil des Alltags ist. Auch professionelle Begleitung kann ein Schlüssel sein.


Jeder hat seinen eigenen Weg zurück in die Balance. Wichtig ist, ihn zu suchen – und sich zu erlauben, ihn auch zu gehen.

Und manchmal lohnt ein genauer Blick: Ist es wirklich mein Gefühl – oder habe ich die Stimmung eines anderen übernommen? Auch das kann die Waage kippen lassen. Wenn wir das erkennen, fällt es leichter, wieder zu uns selbst zurückzufinden.


Für mich heißt das: Ich werde nicht verhindern können, dass meine Waage manchmal kippt. Aber ich kann lernen, mich nicht darin zu verlieren – sondern Schritt für Schritt wieder zurückzufinden.

Und heute? Heute sieht es schon wieder anders aus als gestern.

 
 
 

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