Kinder mit Angst stärken – damit Mut wachsen kann
- Sonja Grammel
- 6. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Wenn kleine Schritte riesig sind
Manchmal sind es nicht die großen Veränderungen. Sondern kleine Entscheidungen, die für dein Kind riesig sind.
In den letzten Wochen habe ich ein Kind begleitet, das mit einer Alltagssituation kaum zurechtkam.
Etwas, das für andere ganz selbstverständlich ist – aber für sie war es ein täglicher Kraftakt.
Die Angst war laut. Sie zeigte sich in Tränen, in Wut und Verzweifelung, im Rückzug. In völliger Überforderung. Manchmal täglich. schon am Morgen oder auch spät am Abend.
Das Kind ging an seine Grenzen. Die Eltern auch. Die Angst bestimmte den Alltag.
Wenn klar wird, du brauchst Unterstützung
Irgendwann war klar: So geht es nicht weiter.
Die Kraft war aufgebraucht. Genau das war der Moment, in dem sie sich entschieden haben, zu mir zu kommen.
Nicht als letzte Hoffnung., sondern als ehrlicher Schritt: „Wir brauchen Unterstützung.“
Nicht zurück – sondern nach vorn
In unserer gemeinsamen Arbeit ging es nicht darum, die Angst sofort loszuwerden. Sondern erst einmal darum, wieder Boden unter den Füßen zu spüren. Einen sicheren Raum zu schaffen. Von dort aus konnten wir schauen: Was hilft? Was stärkt? Was geht heute – ein kleines bisschen?
Ich arbeite mit Geschichten. Mit kleinen Helden die Angst kennen. Mit Symbolen, inneren Bildern, Fantasie.
Mit Dingen, die Mut greifbar machen. Mit dem Gefühl: "Ich bin nicht allein."
Diese Geschichten sind keine Ablenkung. Sie sind eine Einladung zum Mitfühlen, Wachsen, Erkennen: "Ich darf das auch."
Meine Haltung in der Arbeit mit Kindern
Kinder zeigen, was sie brauchen – manchmal in Worten, oft in Gefühlen, manchmal durch Rückzug oder Widerstand.
Ich arbeite nicht mit Druck. Ich arbeite mit Beziehung. Ich höre zu, beobachte, halte aus. Ich lade ein.
Manchmal ist es genau richtig, nach vorn zu schauen. Mut zu spüren. Sich zu stabilisieren – bevor klar ist, wo die Angst begonnen hat.
Wir gehen nicht zurück, außer das Kind findet diesen Weg selbst.
Dann begleite ich. Aber ich provoziere nichts.
Sicherheit entsteht dort, wo das Tempo stimmt.
Mit Erwachsenen ist das anders. Da kann es hilfreich sein, gezielt an den Anfang zu schauen. Doch bei Kindern entsteht Veränderung oft dort, wo sie selbst den nächsten Schritt wählen dürfen.
Ein Moment, der bleibt
Die Angst war nicht verschwunden. Sie war noch da. Im Bauch, in den Gedanken, in den Fragen davor. Aber etwas war anders. Vertrauen war gewachsen.
Sie hat sich getraut – trotz Angst.
Nicht, weil alles leicht war. Sondern weil sie spüren konnte: "Ich bin nicht allein. Ich darf das probieren."
Und sie hat es getan.
Ein Schritt, nicht perfekt, nicht frei von Zittern aber ihrer.
Dieser Moment bleibt.
Nicht als Abschluss, sondern als Teil eines Weges.
Ein Weg, der nicht gerade ist.
Es kann Rückschritte geben. Unsicherheit, neue Fragen. Aber wenn Vertrauen da ist, darf auch das sein.
Mut bedeutet nicht, dass Angst weg ist. Mut bedeutet, trotzdem weiterzugehen.
Immer wieder neu.
Was es für mich bedeutet
Solche Wege mitzugehen berührt mich jedes Mal. Wenn ein Kind trotz Angst einen Schritt macht, ist das keine Selbstverständlichkeit.
Es ist Mut. Es ist Vertrauen. Es ist Kraft. Ich darf dabei sein.
Das sind die Momente, für die ich diese Arbeit mache.
In meiner Praxis begleite ich Kinder in zwei Formaten:
Im Mutkurs erleben Kinder in der Gruppe: "Ich bin nicht allein mit dem, was ich fühle." Sie spüren: Da sind andere, die auch kämpfen – und trotzdem wachsen. Der Kurs stärkt Vertrauen, Selbstwirksamkeit, den Umgang mit Gefühlen – kreativ, leicht, verbindend.
In der Einzelbegleitung ist mehr Raum für das, was individuell da ist: tiefe Ängste, alte Muster, feine Signale.
Hier arbeite ich ganz auf das Kind abgestimmt – in seinem Tempo, mit seinen Themen.
Beides kann helfen. Manchmal als Ergänzung, manchmal nacheinander.
Und manchmal ist schon der erste Schritt – sich Unterstützung zu holen – der mutigste von allen.
📞 Buche jetzt ein kostenloses telefonisches Erstgespräch – und wir schauen gemeinsam, was dein Kind gerade braucht und ob der Mutkurs oder eine Einzelbegleitung gut passt.

Comentarios