
Ich glaube nicht an falsche Gefühle – was meine Arbeit trägt
- Sonja Grammel
- 7. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Früher habe ich mich oft gefragt, warum es so schwer ist, einfach man selbst zu sein.
Nicht angepasst. Nicht kontrolliert. Nicht auf Wirkung bedacht.
Nur echt. Einfach da. Ich kannte das gut – dieses Gefühl, irgendwie falsch zu sein.
Zu leise. Zu empfindlich. Zu schnell verletzt.
Oder zu viel. Zu klar. Zu laut.
Heute weiß ich: Man kann eigentlich gar nicht falsch sein.
Ich hab lange geglaubt, dass man erst „richtig“ sein muss, um dazugehören zu dürfen.
Vielleicht ist genau das der Grund, warum ich heute so arbeite, wie ich arbeite.
Weil ich nicht mehr will, dass Kinder (oder Erwachsene) das Gefühl haben, sie müssten sich erst zurechtbiegen, bevor sie Platz haben dürfen.
Ich glaube nicht an falsche Gefühle.
Gefühle haben immer einen Grund, warum sie auftauchen.
Sie entstehen aus dem, was wir erlebt haben.
Aus Prägung, aus Schutz, aus alten Sätzen, die wir verinnerlicht haben.
Oder aus Momenten, die unser Leben verändert haben.
Wenn wir uns allein gefühlt haben.
Wenn etwas zu groß war – und niemand da war, der uns gehalten hat.
Dann entsteht ein Gefühl.
Manchmal sofort. Manchmal viel später – in einer Situation, die eigentlich harmlos scheint. Aber innen erinnert sich etwas.
Deshalb kann ich kein Gefühl für falsch erklären.
Es zeigt mir etwas.
Es reagiert auf etwas.
Auch wenn es unbequem ist.
Auch wenn ich es nicht einordnen kann.
Gefühle sind Spuren. Und sie verdienen es, gesehen zu werden.
In meiner Arbeit geht es nicht darum, besser zu funktionieren, sondern mehr zu verstehen.
Ich arbeite mit Bildern, mit inneren Begleitern – Kopf, Herz und Bauch.
Sie stehen für das, was oft durcheinandergerät:
Denken, Fühlen, Spüren.
Wenn diese drei wieder miteinander sprechen dürfen, entsteht etwas Neues:
Orientierung. Klarheit. Und manchmal sogar innerer Halt.
Ich gebe keine fertigen Lösungen. Ich öffne Räume.
Räume, in denen niemand falsch ist.
Wo Angst Platz haben darf.
Und Wut.
Und Rückzug.
Wo Tränen nicht peinlich sind.
Und Lachen nicht stört.
Ich bin kein Konzept. Ich bin da – mit allem, was ich wahrnehme.
Ich höre dir zu.
Ich spüre mit.
Nicht weil ich dich analysieren will, sondern weil ich verstehen will, was in dir los ist.
Oft spüre ich beim Zuhören schon, worum es eigentlich geht.
Nicht, weil ich mehr weiß – sondern weil ich mit dir in Verbindung bin.
Ich halte deinen Raum.
Ohne Bewertung.
Ohne Erklärung.
Du musst dich nicht rechtfertigen.
Du darfst einfach so da sein, wie du bist – mit allem, was gerade in dir los ist.
Wenn du spürst, dass das, was ich hier schreibe, etwas mit dir macht – melde dich gern.
Du kannst ein kostenloses Infogespräch vereinbaren und wir schauen, ob ich ein Stück begleite.
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